Definition

Pflegegeld ist eine finanzielle Leistung, die von der gesetzlichen Pflegeversicherung gewährt wird. Es wird an pflegebedürftige Personen ausgezahlt, die im häuslichen Umfeld von Angehörigen oder anderen nicht-professionellen Pflegekräften betreut werden. Das Pflegegeld soll die Eigenverantwortung und Selbstbestimmung der pflegebedürftigen Menschen stärken, indem es ihnen ermöglicht, die notwendigen Pflegeleistungen nach ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen zu organisieren.

Pflegegeld – Voraussetzungen

Um Anspruch auf Pflegegeld zu haben, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Pflegegrad: Der Pflegebedürftige muss mindestens Pflegegrad 2 haben. Die Pflegegrade reichen von 1 bis 5, wobei Pflegegrad 1 keine Berechtigung für Pflegegeld bietet.
  • Häusliche Pflege: Die Pflege muss in einem häuslichen Umfeld erfolgen, also in der eigenen Wohnung oder im Haushalt eines Angehörigen.

Auszahlung und Verwendung

Das Pflegegeld wird monatlich an die pflegebedürftige Person ausgezahlt. Diese kann das Geld nach eigenem Ermessen verwenden, um die Pflege zu organisieren und Pflegepersonen zu entschädigen. Es besteht keine Pflicht, die Verwendung des Pflegegeldes nachzuweisen, allerdings muss die Qualität der Pflege regelmäßig überprüft werden. Dies kann erfolgen durch: einen zugelassenen Pflegedienst, eine von den Landesverbänden der Pflegekassen anerkannte Beratungsstelle mit nachgewiesener pflegefachlicher Kompetenz oder eine von der Pflegekasse beauftragte, jedoch von ihr nicht beschäftigte Pflegefachkraft, sofern die Durchführung der Beratung durch einen zugelassenen Pflegedienst vor Ort oder eine von den Landesverbänden der Pflegekassen anerkannte Beratungsstelle mit nachgewiesener pflegefachlicher Kompetenz nicht gewährleistet werden kann.

Höhe des Pflegegeldes nach Pflegegrad

Pflegegrad Pflegegeld 
2 347 EUR
3 599 EUR
4 800 EUR
5 990 EUR

Pflegegeld – Vorteile

Pflegegeld ermöglicht es den Pflegebedürftigen, ihre Pflege individuell zu gestalten und selbst zu bestimmen, wer sie pflegt. Pflegebedürftige können durch das Pflegegeld ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Selbstbestimmung bewahren. Durch die finanzielle Unterstützung können Angehörige, die die Pflege übernehmen, zumindest teilweise für ihre Aufwendungen und die investierte Zeit entschädigt werden. Das Pflegegeld unterstützt das Ziel, Pflege so lange wie möglich im vertrauten häuslichen Umfeld zu ermöglichen, was oft zur besseren Lebensqualität der Pflegebedürftigen beiträgt.

Pflegegeld – Nachteile

Das Pflegegeld deckt oft nicht die gesamten Kosten und den Aufwand der Pflege ab, sodass zusätzliche finanzielle Mittel notwendig sein können. Da die Pflege durch nicht-professionelle Pflegekräfte erfolgt, kann die Qualität der Pflege variieren und eventuell nicht immer den professionellen Standards entsprechen. Angehörige, die die Pflege übernehmen, sind oft hohen körperlichen und emotionalen Belastungen ausgesetzt, was zu Erschöpfung und gesundheitlichen Problemen führen kann. Pflegepersonen können durch ihre Pflegetätigkeit in ihrer eigenen sozialen Teilhabe und beruflichen Entwicklung eingeschränkt werden.

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